Als jemand, der schon lange Videospiele spielt, war meine Vorfreude auf das Dragon Quest I & II HD-2D Remake riesig. Der erste Teil erschien ursprünglich im Jahre 1986 für das NES – also fast 40 Jahre ist es her, dass das Abenteuer um den Helden von Alefgard seinen Anfang nahm.

Jetzt erstrahlt der Klassiker in neuem Glanz und ich war wirklich gespannt, wie sich dieser Urvater des JRPG-Genres heute spielt.

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Dragon Quest I

Zurück zu den Wurzeln – und ihren Eigenheiten

Was sofort auffällt: Das Remake sieht fantastisch aus. Der typische HD-2D-Stil, den man etwa aus Octopath Traveler kennt, passt perfekt zu Dragon Quest. Alte Pixelcharme trifft auf moderne Effekte – nostalgisch und frisch zugleich.

Aber schon nach ein paar Stunden merkt man deutlich, dass Dragon Quest I eben ein Kind seiner Zeit ist. Es gibt keine Party, keine Gefährten – man ist komplett auf sich allein gestellt. Jeder Kampf, jedes Level-Up, jede Heilung: Alles hängt allein von einem selbst ab. Das verleiht dem Spiel zwar eine gewisse Ursprünglichkeit, macht es aber auch gnadenlos fordernd.

Grind oder stirb

Und genau da liegt der Knackpunkt. Wer hier nicht regelmäßig grindet, kommt keinen Meter weiter. Gegner hauen ordentlich zu, und die Bosse… ja, die sind einfach brutal. Vielleicht bin ich mittlerweile auch einfach zu alt fĂĽr so etwas – aber ich habe wirklich geflucht.

Trotz allem war es motivierend, sich Schritt für Schritt stärker zu fühlen, neue Ausrüstung zu finden und langsam die Welt zu erobern. Es ist ein ganz anderes Spielgefühl als moderne RPGs, wo man meist an die Hand genommen wird.

Fazit nach 25 Stunden

7 / 10

Nach nicht ganz 25 Stunden hatte ich das Abenteuer abgeschlossen – erschöpft, aber auch stolz. Es war ein tolles Erlebnis, das mir viel abverlangt hat, sowohl an Geduld als auch an Durchhaltevermögen.

Trotz der schönen Optik, der liebevollen Neuauflage und dem nostalgischen Flair weiß ich aber: Dieses Abenteuer brauche ich kein zweites Mal. Dragon Quest I im HD-2D-Gewand ist ein Stück Spielegeschichte, das man einmal erlebt haben sollte – und dann zufrieden ins Regal stellt.


Dragon Quest II

Nach dem ersten Teil des Remakes war ich neugierig, wie sich Dragon Quest II heute anfĂĽhlt. Und um es gleich vorwegzunehmen: Der zweite Teil ist ein absolutes Brett.

Wer den direkten Vergleich hat, spürt sofort, wie viel größer, weiter und mutiger dieser Nachfolger damals schon war. Beim Start des Abenteuers ging mir ehrlich gesagt das Herz auf.

Eine Welt, die endlich zusammenwächst

Was Dragon Quest II im Remake so besonders macht, ist das Gefühl, dass die Welt nun wirklich lebt und miteinander verbunden ist. Die Story rund um die drei Königreiche ist nicht nur ein netter Rahmen, sondern macht die gesamte Reise bedeutungsvoller.

Man merkt sofort: Hier wurde die Welt erweitert, vertieft und besser verzahnt. Jeder Ort wirkt relevant, jedes Königreich hat Gewicht.

Nie wieder alleine – jetzt als Party unterwegs

Der vielleicht größte Unterschied zum Vorgänger ist die Party. Kein einsames Durchkämpfen mehr, kein ständiges Hoffen, dass das eine Heilitem noch reicht. Stattdessen reist man nun als Gruppe durch das Abenteuer — mit unterschiedlichen Fähigkeiten, Stärken und taktischen Möglichkeiten. Das verändert das Spielgefühl komplett. Und das im besten Sinne.

Zu Wasser und zu Land – mehr Freiheit als je zuvor

Ein weiterer Wendepunkt: Das Schiff. Plötzlich öffnet sich die Welt auf eine Weise, die man nach Teil 1 nicht erwartet hätte. Diese neue Mobilität fühlt sich wie das Entfesseln der Serie an — ein echter Gamechanger für das damalige JRPG-Design und ein Highlight im Remake.

Alt und neu im perfekten Gleichgewicht

Trotz aller Neuerungen bleibt Dragon Quest II sich treu. Auch im Remake spürt man dieses besondere Gefühl der klassischen JRPG-Anfänge:

Der typische Humor
Die charmanten NPCs
Das ruhige, aber stetige Fortschreiten
Eine Welt, die sich Stück für Stück eröffnet

Das HD-2D-Remake holt die alten Stärken hervor, lässt aber genug Raum für frische Ideen und moderne Komfortfunktionen. Diese Mischung ist in meinen Augen nahezu perfekt gelungen.

Der Umfang – und ich stehe noch am Anfang

Ich bin aktuell bei knapp über 35 Stunden Spielzeit und habe vielleicht ein Drittel des Spiels gesehen. Und genau das begeistert mich: Dragon Quest II ist riesig, liebevoll gebaut und voller Momente, die Lust auf mehr machen. Keine Hektik, kein künstlicher Druck — einfach ein großartiges Abenteuer, das Zeit zum Atmen lässt.

Ein Meilenstein, damals wie heute

Für mich ist Dragon Quest II bis heute ein Meilenstein der Videospielgeschichte. Das Remake hat das nicht nur bestätigt, sondern noch einmal unterstrichen.

Die Serie hat hier einen Sprung gemacht, der sich auch fast 40 Jahre später noch bemerkbar anfühlt.

Fazit: Ich bin verliebt

10 
10 / 10

Dieses Remake, dieser zweite Teil — er hat mich komplett gepackt. Die Größe, die Atmosphäre, die Party-Dynamik, die weite Welt, das Schiff, die drei Königreiche, der Mut, größer zu denken als zuvor: Ich liebe es. Ich kann es kaum erwarten, noch viele weitere Stunden in dieser wunderbaren Welt zu verbringen.

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