Die zweite Staffel von Alice in Borderland habe ich unglaublich gut in Erinnerung. Sie hat es geschafft, die Spannung und Intensität der ersten Staffel nicht nur zu halten, sondern sogar zu steigern. Besonders das Ende hat mich damals richtig abgeholt – emotional, clever und mit einem Abschluss, der Lust auf mehr machte. Entsprechend riesig war meine Vorfreude auf Staffel 3.
Der Einstieg in die neue Staffel war zunächst vielversprechend. Auch wenn die erste Folge „anders“ wirkt, hat mich der vertraute Zauber rund um das Borderland sofort wieder in seinen Bann gezogen. Doch je weiter die Staffel voranschritt, desto mehr begann die Fassade zu bröckeln.
Ich konnte dieses Mal keine wirkliche emotionale Nähe zu den Charakteren aufbauen – etwas, das in den ersten beiden Staffeln eine der größten Stärken der Serie war. Gerade Folge 5 hätte mit einer stärkeren emotionalen Bindung ein echtes Highlight werden können. Stattdessen hat sie mich leider völlig kalt gelassen.
Ein, zwei Spiele waren durchaus interessant, andere dagegen regelrecht langatmig, ja fast fremd und unpassend zum bisherigen Stil. Achtung, Spoiler: Besonders die Szenen am Tokyo Tower und in der Metro wirkten im Vergleich zu den kreativen, intensiven Spielen der vergangenen Staffeln wie aus einer anderen Serie – das war früher einfach ein ganz anderes Kaliber.
Auch das Ende der dritten Staffel konnte mich nicht überzeugen. Es wird den beiden grandiosen Vorgängern einfach nicht gerecht und hinterlässt eher Ernüchterung als Begeisterung.
Ich hoffe ehrlich gesagt, dass die Serie hiermit abgeschlossen ist – nicht, weil ich sie nicht mochte, sondern weil ich mir wünsche, dass die Erinnerung an die großartigen ersten beiden Staffeln nicht weiter verwässert wird.